Colorado,  Rocky Mountain

Auf Umwegen im Rocky Mountain Nationalpark

31. Mai – 2. Juni

Von Golden bei Denver ging es für uns in den Rocky Mountain Nationalpark. Hier hatten wir vorab drei Nächte auf drei verschiedenen Zeltplätzen gebucht. Der Plan war, im Westen in den Park zu fahren, hier eine Nacht zu verbringen und dann über die Trail Ridge Road, die höchste befestigte Straße in einem US-Nationalpark, quer durch den Park in den größeren Ostteil zu fahren und hier die nächsten zwei Nächte zu campen. Die Trail Ridge Road ist im Winter gesperrt und macht normalerweise spätestens zum Memorial Day Weekend auf. So auch in diesem Jahr und die Straße wurde ca. 3 Tage vor unserer Ankunft im Westteil des Parks geöffnet… nur um zwei Tage später wegen starkem Schneefall wieder zu schließen. Sollte die Straße nicht rechtzeitig wieder aufmachen, bedeutete das für uns, dass wir statt der ca. 35 Meilen durch den Park ca. 150 Meilen rund um den Park fahren müssten… Ich denke, ihr wisst worauf das hinausläuft.

Genug der Einleitung, zuerst mussten wir mal in den Westteil des Parks kommen. Wir fuhren also (durch übles Schneegestöber) bis nach Winter Park. Hier gingen wir aufgrund des üblen Wetters in „The Ditch on 40“ zum Abendessen und verbrachten die Nacht auf einem Trailhead in der Nähe der Kleinstadt.

Am nächsten Morgen fuhren wir bei jetzt wieder strahlendem Sonnenschein in den Park.

Wir machten zunächst die kleine, schöne Wanderung zu den Adams Falls.

Direkt am Colorado River, der hier in der Nähe seinen Ursprung hat und noch nicht der mächtige Fluss ist, der später den Grand Canyon bildet, machten wir eine kurze Brotzeit.

Auf einer weiteren kurzen Wanderung schauten wir uns die Holzwarth Historic Site an. Hier befand sich rund um die Jahrhundertwende (also zwischen 19. und 20. Jahrhundert) eine von deutschen Auswanderern gegründete „Dude Ranch“ (= Ferienranch).

Eigentlich hätten wir jetzt gerne noch mehr gewandert. Aufgrund eines großen Waldbrandes in 2020 waren hier aber leider viele Wanderwege gesperrt.

Wir verbrachten den Nachmittag also an unserem Campground, der direkt am Colorado River lag, spielten und lasen ein wenig und ließen den schönen Tag ausklingen.

Am nächsten Morgen ließen wir uns Zeit, da wir hofften, dass aufgrund des anhaltenden schönen Wetters die Trail Ridge Road wieder öffnen würde. Über die Hotline erfuhren wir, dass die Straße auch bereits ein Stück weiter geöffnet war als am Vortag. Wir unterhielten uns noch mit einer Park-Volunteerin, die unsere Hoffnungen untermauerte und so brachen wir gegen Mittag auf. Wir wollten die Straße so weit wie möglich fahren und dann noch so lang wie möglich abwarten. Auf den Umweg rund um den Park hatten wir wirklich keine Lust.

Entlang der Straße machten wir noch eine schöne, kurze Wanderung zum Lake Irene.

Kurz darauf standen wir auch schon an der leider immer noch geschlossenen Absperrung, direkt an der Continental Divide. Hier mal ein kurzer Einschub für die Neugierigen unter euch (und die, die das englische Schild nicht lesen wollen): die kontinentale Wasserscheide, die uns schon die ganze Reise begleitet, teilt die Flüsse in Nordamerika. Alle Flüsse westlich der Continental Divide fließen in den Pazifik, alle Flüsse östlich davon fließen in den Atlantik.

Wir beschlossen, ein wenig Zeit tot zu schlagen und zu Fuß ein Stück an der Straße entlang zu laufen. Danach machten wir uns am Parkplatz Quesadillas, was zu einigen netten Gesprächen mit anderen Parkbesuchern führte. Kurz darauf kam aber eine Rangerin an dem Parkplatz an, die unsere Hoffnungen zerstörte: Auf der Straße befand sich ein riesiger Felsen und sie würde an diesem Tag sicher nicht mehr geöffnet werden.

Wir mussten also unterm Strich wieder dahin zurück, wo wir am Vortag losgefahren waren, um dann an der Ostseite des Parks nach Norden und dann in den Park fahren zu können: 267 km statt 42 km.

Wenigstens ist die Strecke ziemlich schön und wir konnten sie jetzt auch mal ohne Schneegestöber sehen.

Am Abend kamen wir halbwegs fertig an unserem Zeltplatz an und mussten hier auch noch alle unsere Lebensmittel und sonstige „scented Items“ aus dem Auto in den Bärencontainer räumen. Da der Zeltplatz sehr nah an der Ortschaft Estes Park liegt, sind die Bären hier sehr an Menschen gewöhnt und es besteht die Gefahr, dass sie sogar Autos aufbrechen.

Ein Kommentar

  • Max Haimerl

    Hi ihr Zwei….. was für ein toller Platz am Colorado River… ein wunderschöner Gebirgsfluss der mit dem späteren Colorado nicht zu vergleichen ist ! Ach wie bin ich euch neidig… würd gern mit Leo dort stehen und genießen !

    Liebe Grüße
    Euer (Schwieger-) Papa Max

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