Arizona,  Kalifornien

Back on the Mother Road

7. – 10. September

Nach dem Grand Canyon suchten wir erstmal recht ergebnislos nach einem Stellplatz. Es war immer noch überall ziemlich voll. Vermutlich hatten viele Amerikaner den Feiertag am Montag genutzt, um nochmal die ganze Woche frei zu nehmen und die letzten Sommertage in der Natur zu verbringen.

Wir beschlossen also, erstmal etwas zum Mittag zu essen und am Nachmittag weiter zu suchen. Im kleinen Ort Williams gab es bei „Goldie’s Route 66 Diner“ leckere Sandwiches und Milchshakes.

Danach wurden wir auch endlich im Kaibab National Forest bzgl. eines Stellplatzes fündig. Es gab dort sogar ein paar passende Bäume für meine Hängematte. Leider gab es nur zwei Probleme: zum Einen war es recht bewölkt, sodass unsere Solarzelle nicht so viel Strom produzierte. Wir wollten eigentlich zwei Nächte an dem Stellplatz verbringen, waren uns nun aber nicht sicher, ob wir genügend Strom für die Kühlbox bekommen würden.

Und zum Anderen sagte uns an diesem Abend der Käufer, den wir ein paar Tage vorher für unser Auto gefunden hatten, wieder ab. Etwas frustriert und unsicher, wie wir nun weitermachen sollten (langsam wurde es doch dringend, dass wir den Autoverkauf unter Dach und Fach brachten, schließlich konnten wir unseren Chevi schlecht mitnehmen), gingen wir an diesem Abend recht früh ins Bett.

Weil das Wetter am nächsten Morgen nicht besser wurde und es immer noch stark bewölkt war, beschlossen wir, uns spontan einen Campingplatz mit Stromanschluss zu suchen. Auf ein Hotel hatten wir keine Lust und wir wollten die letzte Zeit in unserem Auto noch ein bisschen genießen. In Kingman – auch einer dieser Route 66 Orte – fanden wir einen recht günstigen KOA.

Wir fuhren an diesem Tag also im Schnelldurchlauf die Route 66 entlang. Diesen Teil kannten wir von unserer Reise 2019 schon, deshalb machten wir kaum Stopps und kaum Fotos entlang der Strecke.

Mal wieder einer dieser Monster-Züge

Schönerweise hatte der KOA in Kingman sowohl einen Pool, als auch einen Minigolfplatz. Damit stand unser Nachmittags- und Abendprogramm dann auch schnell fest 😀

Was tut man, wenn man ungeplant zwei Nächte im heißen Kingman verbringt? In der Früh erstmal noch zwei Runden Minigolf spielen und dann während der Mittagshitze ins schön klimatisierte Kino gehen – komplett alleine, weil niemand anderes auf die Idee kommt, unter der Woche mitten am Tag ins Kino zu gehen.

Danach stand mal wieder ein bisschen Einkaufen an. Beim Walmart wurde schon für Halloween aufgebaut:

Abends gingen wir bei „Mr D’z Route 66 Diner“ zum Essen. Auch dieses alteingesessene Route 66 Diner kannten wir schon von 2019 und ich wollte dort unbedingt nochmal hin, weil es mir damals so gut gefallen hatte. Leider war das Essen inzwischen nicht mehr ganz so gut, aber die Milchshakes waren immer noch super!

Am nächsten Morgen gab es endlich mal wieder gute Nachrichten für uns. Ein Pärchen aus Wien hatte sich bei Flo gemeldet und Interesse an unserem Chevi geäußert. Spontan skypten wir mit den beiden, um ihnen unser Auto zu zeigen und zu besprechen wie wir die Übergabe machen könnten. Die beiden wollten nämlich erst im Frühjahr 2023 zu ihrer USA-Tour aufbrechen.

Nach dem Frühstück und einer letzten Abkühlung im Pool ging es für uns weiter durch die Berge entlang der Route 66 – wieder ohne wirkliche Stopps, da wir auch diesen Teil bereits kannten. Einen Stopp ließen wir uns aber nicht nehmen: im kleinen Örtchen Oatman (eine ehemalige Goldgräberstadt) kamen wir gerade rechtzeitig für das 12.00 Uhr Duell auf der Hauptstraße an. Die „Oatman Ghost Rider Gunfighters“ veranstalten dort jeden Tag zu High Noon als Cowboys verkleidet eine kleine Fake-Schießerei. Witzig zu beobachten, allerdings muss man sich die Ohren zu halten, denn die Platzpatronen, mit denen geschossen wird, sind ganz schön laut.

Die eigentliche Attraktion in Oatman sind aber die wilden Esel, die überall im Ort rumlaufen. Einige Läden verkaufen Eselfutter, das die Tiere einem freudig abnehmen. Eine nette Ladenbesitzerin gab uns einfach so ein paar Eselkekse, mit denen wir ihren Lieblingsesel „Nicole“ füttern durften. Nicole sang uns dafür auf Anweisung der Ladenbesitzerin ein kleines Ständchen 😀

Wenn sie einen lassen, kann man die Esel auch streicheln. Wobei sie da gewillter sind, wenn man ihnen auch etwas zu Essen gibt. Man kann aber auch einfach durch den Ort laufen und dabei breit grinsend die vielen hübschen Esel beobachten – so wie ich 🙂

Wir fuhren an diesem Tag noch ca. 6 Stunden bis an die kalifornische Küste, nördlich von LA, denn wir hatten uns für den nächsten Tag noch ein Highlight für den Abschluss unseres Roadtrips gebucht…

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