Channel Islands,  Chevilife,  Kalifornien

Der letzte und die letzte…

10. – 12. September

Ganz zum Schluss unseres Roadtrips wartete nochmal ein richtiges Highlight auf uns. Wir hatten uns für den 11. September einen Ausflug auf die Channel Islands gebucht. Diese bestehen aus 8 Inseln und liegen im Pazifischen Ozean vor der Küste Kaliforniens. Fünf der Inseln bilden den Channel-Island-Nationalpark. Es gibt verschiedene Bootstouren zu den einzelnen Inseln und auf jeder Insel gibt es einen Zeltplatz. Leider waren diese aber schon sehr ausgebucht, sodass wir nur einen Tagesausflug auf die Insel Santa Cruz machen konnten.

Nach dem langen Fahrtag von Kingman bis an die Küste wollten wir eigentlich direkt im Hafen von Ventura übernachten, von wo aus das Boot nach Santa Cruz ablegen würde. In iOverlander hatten Leute geschrieben, dass man dort auf einem Parkplatz stehen könnte und es öffentliche Toiletten gäbe. Diese waren aber leider abgeschlossen und insgesamt fühlten wir uns dort nicht so richtig wohl. Wir mussten also spontan einen relativ teuren Zeltplatz buchen und nochmal eine halbe Stunde dort hin fahren. Sonderlich schön war der Zeltplatz auch nicht, aber für die eine Nacht ganz in Ordnung.

Unser Wecker klingelte am nächsten Morgen um 6.00 Uhr. Wir fuhren direkt wieder zum Hafen und frühstückten gemütlich auf dem Parkplatz. Pünktlich um 8.30 Uhr legten wir mit dem „Island Explorer“ ab und machten uns auf den ca. 45 km weiten Weg zum Prisoners Harbour.

Es dauerte nicht lange bis wir das erste Mal Halt machten, um einen Folienballon aus dem Wasser zu fischen. Das Problem mit den Ballons ist, dass sich die Folienbeschichtung im Wasser auflöst und für Fische etc. von unten aussehen wie Plankton oder Algen. Die Tiere fressen die Folie und werden krank davon. In den 4 Stunden, die wir insgesamt an diesem Tag mit dem Boot unterwegs waren, mussten wir 8 mal wegen einem Ballon stehen bleiben.

Aber nicht nur wegen den Luftballons mussten wir öfters stehen bleiben. Auch wegen dem ein oder anderen oder auch hunderten Meerestieren wurden wir langsamer. Vor allem Delfine konnten wir viele bestaunen. Für einen Delfin an der Oberfläche kann man nochmal etwa 10 weiter unten im Wasser rechnen. Vom Boot aus konnten wir teilweise bis zu 50 Tier mit bloßem Auge sehen, die auch gerne direkt neben dem Boot herschwammen. Zum Fotografieren war es etwas schwierig, aber der Flo hat sein Bestes gegeben!

Wir hatten bei unserer Tour noch einen Abstecher zur Painted Cave dazu gebucht, mit etwa 400 Metern Länge eine der längsten Meereshöhlen der Welt. Auf dem Weg dorthin, entlang der Insel, sahen wir dann kurz an der Wasseroberfläche sogar einen Zwergwal – zumindest seinen Rücken und eine kleine Fontäne. Die Höhle selbst war fast genauso beeindruckend wie die Tiersichtungen auf dem Weg. Wie ihr Name schon vermuten lässt erstrahlt die Höhle durch die verschiedenen Gesteine in den verschiedensten Farben und da der Wasserstand gerade günstig war, konnten wir mit unserem Boot sogar ein Stück rein fahren. In der Höhle wurde der Motor ausgeschaltet und wir trieben ein paar Minuten ganz ruhig in der dunklen Höhle.

Vorbei an der Pelican Bay und einigen anderen einsamen Buchten und Stränden fuhren wir entlang der Küste von Santa Cruz zurück nach Prisoners Harbour. Nicht nur hunderte von Pelikanen konnten wir auf dem Weg beobachten, sondern sogar einen Weißkopfseeadler, der auf einem Felsen saß und schlief.

Bei Prisoners Harbour konnten wir an Land gehen und ein klein wenig die Insel erkunden. Wir machten uns auf den Wanderweg zur Pelican Bay, liefen diesen allerdings nur ein Stück weit, da wir nicht ewig Zeit auf der Insel hatten und die Sonne ganz schön runter brannte. Nach etwa der Hälfte des Weges kehrten wir um und flackten uns noch eine Weile an den Strand bis unser Boot wieder ablegte. Badesachen wären da toll gewesen, hatten wir aber leider vergessen mitzunehmen.

Auch auf dem Rückweg ans Festland bekamen wir nochmal einige Delfine, Pelikane und Robben zu Gesicht und blieben für ein paar Luftballons stehen. Und irgendwann sichtete unser Kapitän einen Baby-Buckelwal. Zusammen mit einem anderen Island Packers Boot schipperten wir eine Weile durch die Gegend, um einen Blick auf den kleinen Wal zu erhaschen. Immerhin die Fontäne konnten wir kurz sehen. Die Meeresbiologin an Board, die während der Fahrt viel über die Tier- und Pflanzenwelt auf und um die Channel Islands erzählte, vermutete, dass das Baby zu einer Wal-Mama gehörte, die ein paar Tage zuvor an der Küste angespült worden war. Sie wurde wohl von einem Containerschiff gerammt und hat den Zusammenprall nicht überlebt.

Und schon war es soweit: wir mussten uns zum letzten Mal einen Stellplatz für die Nacht suchen. Die letzte Nacht in unserem blauen Panzer… ein bisschen wehmütig wurden wir da schon 🙁 Und leider gab es in der Gegend auch kaum schöne Stellplätze. An einem Wanderparkplatz bei Malibu wurden wir aber fündig. Wir kochten uns dort noch ein letztes Abendessen in unserer Autoküche und gingen mit recht gemischten Gefühlen ins Bett.

Unser letzter Morgen on the road

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