Chevilife,  Kalifornien,  Nevada

Hitze!

19. – 21. August

Nach dem Sequoia National Park war unser nächstes Ziel der Lake Isabella. Dort sind wir 2019 nur kurz vorbeigefahren und insbesondere mir hat es dort wahnsinnig gut gefallen. Stephie hat das damals hauptsächlich verschlafen, da ihr Kreislauf mit der Hitze im Death Valley kurz vorher nicht klar gekommen war. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Route führte uns wieder durchs Central Valley und somit fast runter auf Meereshöhe. Hier wurde es mit bis zu 42°C wieder unerträglich heiß und die Landschaft um uns herum etwas paradox: Auf der einen Seite gab es keine natürlichen Wasserquellen und es regnet hier in der Gegend wohl auch kaum, wodurch die Landschaft extrem ausgedorrt ist. Auf der anderen Seite wird hier viel Obst angebaut und künstlich bewässert. Typisch amerikanischer Raubbau halt…

Interessant fanden wir, dass man der Landschaft zwischendurch immer wieder angesehen hat, dass sie eigentlich ganz schön wäre. Zwischen dem komplett kaputten Gras waren ein paar wenige schöne Bäume und Felsen. Und wenn man sich vorstellt, der Boden wäre schön grün, gäbe das Ganze eigentlich ein ganz idyllisches Bild ab.

Nachdem wir dieses Foto aufgenommen hatten und wieder los fuhren, fing unser Auto an komisch zu klappern. Nach kurzer Zeit hörte es aber wieder auf und wir schoben das Geräusch auf irgendetwas, das ein Stück weit vom Reifen mitgeschleift wurde. Nach einiger Zeit merkten wir aber, dass unsere Klimaanlage plötzlich nicht mehr kühlte… bei 42°C! Mitten im Nirgendwo konnten wir da allerdings wenig machen und wir fuhren mit offenen Fenstern weiter zu dem Stellplatz, den wir für die Nacht ausgesucht hatten. Wir hatten extra einen in den Bergen auf knapp 2000 Metern ausgesucht, sodass es dort sehr gut auszuhalten war. Zum Abendessen zauberte Stephie uns noch leckeres Philly Cheesesteak und wir ließen den Abend unter einem tollen Sternenhimmel ausklingen.

Am nächsten Morgen mussten wir uns erstmal um unsere Klimaanlage kümmern. Wir hofften, dass wir nur etwas Kühlmittel nachfüllen mussten. Ich machte mir aber sorgen, da die Kühlleistung gar so abrupt abgefallen war. Eine Überprüfung des Drucks am sogenannten „Niederdruckventil“ erhöhte meine Sorgen noch, da dieser extrem hoch war. Da damit aber auch mein Klimaanlagen-Wissen erschöpft war, hatten wir keine Wahl als uns nach einer Werkstatt umzuschauen. Es war übrigens natürlich Samstag. In Lake Isabella hatte auch genau eine Werkstatt offen: Frank’s Transmission and Auto Repair. Dort kümmerte man sich auch sofort um unseren Suff-SUV, da man vor Ort auch der Meinung war, dass wir bei diesen Temparaturen eine Klimaanlage brauchten. Während die Mechaniker mit der Inspektion begannen, gingen wir in Nelda’s Diner nebenan und genehmigten uns ein leckeres Frühstück.

Während dem Frühstück bekamen wir dann auch die Diagnose: Der AC-Belt war gerissen und so konnte der Kompressor nicht mehr angetrieben werden. Dieser musste ausgetauscht werden und wie sich später rausstellte, brauchten wir auch einen neuen Tensioner-Belt (Sorry, ich weiß nicht wie die ganzen Autoteile auf Deutsch heißen 😀 ). Insgesamt natürlich wieder ein teurer Spaß, aber ohne Klimaanlage konnten wir bei über 40°C nicht weiter fahren. Wenigstens waren vor Ort aber wieder alle Mitarbeiter sehr nett und wir hatten auch ein paar witzige Gespräche mit anderen Kunden.

Leider war der Lake Isabella insgesamt aber gar nicht so schön, wie in meiner Erinnerung. 2019 waren wir hier im April. Jetzt im August war das Wasserlevel sehr niedrig und insgesamt war die Landschaft total ausgetrocknet. Daher entschieden wir uns, kurz noch was fürs Abendessen einzukaufen und dann direkt zu unserem Zeltplatz zu fahren. Leider war dieser nicht so hoch wie letzte Nacht und uns wurde klar, dass die Temperaturen hier nachts auch nicht unter 30°C fallen würden. Bis zu unserem Ziel am nächsten Tag (bei dem wir eh schon ein Hotel gebucht hatten) würde sich das auch nicht ändern. Wir entschieden uns kurzfristig, dass wir auch für diese Nacht ein Hotel brauchten und buchten ein sehr günstiges Motel in Yermo.

Beim Hotel angekommen war (natürlich) der Pool gerade gesperrt, wir waren nach dem langen Tag und der etwas längeren Fahrt aber eh ziemlich erledigt. Abends kochten wir uns dann noch ein leckeres Abendessen auf dem Hotelparkplatz. Tatsächlich hatte es auch da noch fast 40°C, obwohl die Sonne schon länger untergegangen war. Im Auto schlafen wäre also die absolute Hölle gewesen.

Am nächsten Morgen besorgten wir uns in Barstow noch Kühlflüssigkeit für unseren Chevy, da wir in letzter Zeit immer wieder eine „Low Coolant“-Warnung bekamen. Die Hitze machte scheinbar nicht nur uns zu schaffen. Da wir erst ab 15:00 Uhr in unserem nächsten Hotel einchecken konnten, verbrachten wir dann noch ein bisschen Zeit in einem Starbucks und brachen dann auf, um zweieinhalb Stunden quer durch die Wüste zu fahren. Das Thermometer zeigte durchgehend über 40°C an. Passend dazu kamen wir auch am Sonnenwärmekraftwerk Ivanpah vorbei, das 2014 noch das weltgrößte Sonnenwärmekraftwerk war. Fotos konnten wir von der Interstate aus leider nicht machen.

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