Oregon

Es muss auch mal Tage ohne Highlights geben

22. – 23. Juli

Auf dem Weg aus Portland machten wir einen Stopp bei „Original Bavarian Sausage & Delicatessen“, um mal wieder ein bisschen „richtiges“ Brot und ein bisschen Wurst einzukaufen. Auch hier gab es wieder ein paar deutsche Schmankerl, der Laden hat uns aber lang nicht so gut gefallen, wie Wimberger’s in Colorado Springs. Danach machten wir noch ein paar Besorgungen und fuhren dann zurück an die Küste.

An der Küste angekommen war es dann auch schon wieder Zeit für Mittagessen und dafür hatte ich vorab schon „Highway 101 Burger“ in Lincoln City auf meiner Google Maps Schatzkarte notiert. Hier gibt es vier einfallsreiche Menüs, jeweils mit Pommes und Getränk: The 101 (normaler Cheeseburger), The 202 (Cheeseburger mit je zwei Scheiben Fleisch und Käse), The 303 (Cheeseburger mit je drei Scheiben Fleisch und Käse) und The 404 (Cheeseburger mit je – ihr ahnt es schon – vier Scheiben Fleisch und Käse). Dazu gibt’s noch hausgemachte Pommessauce, in die mit Ketchup die Namen der Kunden geschrieben werden und fertig ist der perfekte Burger Joint.

Wie der Titel schon vermuten lässt, hatten wir an diesem Tag nicht viel vor und fuhren daher einfach nur entspannt die Küste runter. Wir suchten noch vergeblich in einer schönen Bucht nach Robben, ich glaube der Tipp kam aus Stephies Reiseführer.

Als nächstes führte uns dieser ereignislose Tag nach Depoe Bay, dem selbsternannten „Whale Watching Capital of the World“. Und wie das manchmal so läuft, wenn man sich in der Früh noch drüber unterhält, dass es ja nicht jeden Tag ein Highlight geben kann, überzeugt einen ein paar Stunden später eine Menschenansammlung am Straßenrand dann vom Gegenteil:

Zunächst erblickten wir weiter draußen eine kleine Fontäne und etwas, dass wie eine Flosse aussah. Wir bemerkten aber, dass die vielen Menschen gar nicht so weit nach draußen schauten und tatsächlich entdeckten wir direkt in der Bucht, keine 100 Meter vom Ufer entfernt, weitere Flossen und Walrücken. Teilweise näherten sich die mindestens drei Grauwale auf vielleicht 20 Meter dem Ufer und wir kamen aus dem Staunen kaum mehr heraus. Damit hatten wir so gar nicht gerechnet. Ich vermute, dass das auf den Fotos auch nicht so eindrucksvoll rüber kommt, wie das in echt für uns war. Lustig waren auch die Boote der teuren Whalewatching-Touren, die weit draußen auf dem Meer waren und dort viel weniger zu sehen bekamen als wir, die gemütlich am Ufer standen.

Als wir uns sattgesehen (und -fotografiert) hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Irgendwann denkt man sich tatsächlich auch bei einer spontanen Walsichtung, man hat jetzt alles gesehen. Und dann meinte einer der Wale nur „hold my beer“:

Der Wal begann, keine 50 Meter vom Ufer entfernt, mehrere Male aus dem Wasser zu springen und wir waren jetzt endgültig geflasht. Ein wahnsinnig beeindruckendes Erlebnis, das wir im Voraus so gar nicht auf dem Zettel hatten.

Dann fuhren wir aber wirklich weiter und machten kurz darauf noch einen Stop bei der „Whale Cove“. Hier sahen wir jetzt aber endlich, sehr zu Stephies Freude (meine Frau flippt immer fast aus, wenn wir irgendwo Robben, Seehunde oder Seeelefanten sehen), auch noch ein paar Robben – wenn auch nur von sehr weit weg. (Klickt am besten auf das dritte Foto, dann könnt ihr sie sehen)

Für die Nacht hatten wir uns einen schönen Stellplatz an einer Forststraße im Siuslaw National Forest ausgesucht. Von hier aus hatten wir sogar (sehr weit entfernten) Meerblick. Zum Abendessen gab es dann noch das leckere Brot und die restlichen Errungenschaften aus der „bayerischen“ Bäckerei und ein doch sehr eindrucksvoller Tag ging sehr entspannt zu Ende.

Am nächsten Tag fuhren wir erstmal die Forststraße zurück zu einem Aussichtspunkt an der Küste und genehmigten uns ein Frühstück mit Ausblick.

Wir füllten unser Wasser am örtlichen Visitor Center auf und fuhren dann zu Thors Well. Hier gibt es neben einem kleinen Pfad entlang von einigen Tide-Pools auch ein großes „Loch“, direkt am Rand der Felsenküste. Kurz vor der Flut ist der Anblick wohl besonders spektakulär, wenn das Wasser über den Rand in das Loch, wie in einen großen Abfluss strömt. Als wir da waren, sorgten die Wellen allerdings auch für ein sehr spektakuläres Schauspiel und erzeugten eine Art Meerwassergeysir.

Nach diesem schönen Spaziergang fuhren wir weiter die Küste entlang, vorbei am Heceta Lighthouse und konnten dann einen ersten Blick auf die langsam beginnenden Oregon Dunes werfen. Mittagessen gab es bei Mo’s in Florence.

Frisch gestärkt „stürzten“ wir uns so richtig in die Dünen und machten einen Spaziergang ans Meer und durch die Sandberge. Tatsächlich werden diese aber hauptsächlich als ATV Strecken genutzt. Gefühlt besitzt nämlich jeder Amerikaner einen Pickup, ein Boot, einen riesigen Anhänger um das Boot zu transportieren und eben mindestens ein ATV.

Da wir am nächsten Tag einen Treffpunkt ca. 300km weiter im Landesinneren hatten und davor noch einige Besorgungen anstanden, fuhren wir dann schonmal eine gute Stunde weg von der Küste zu einem BLM-Campground. Leider war dieser komplett belegt (er hatte aber auch nur 4 Stellplätze), wir fanden aber ziemlich in der Nähe einen schönen Platz an einer Forststraße. Und so ging auch dieser, mit einigen kleinen Highlights gefüllte Fahrtag zu Ende. Allerdings nicht so entspannt wie am Tag zuvor. Nachts wurden wir nämlich noch von kleinen, beiswütigen Fliegen angegriffen, die sich unbemerkt durch die Maschen unserer Fliegengitter schlichen. Wir machten dann aber ziemlich kurzen Prozess mit den Mistviechern.

Ein Kommentar

  • Max Haimerl

    Hi Ihr Zwei….

    warum habt ihr denn überhaupt einen Block geschrieben ohne jegliche Highlights ?
    So ein bißl Wale und einen Sandstrand kann man doch auch mal nicht im Block erwähnen.
    So ein Tag ohne Higlight möcht ich auch mal erleben deshalb ein neidvolles „so ein Tag so
    wunderschön und Highlightlos wie heute …… “

    Liebe Grüße Euer (Schwieger-) Papa Max

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