Mount Rushmore,  South Dakota

Vier große Köpfe und viel Nationalstolz

7. Juni

Ihr werdet es an dem Titelbild schon erkannt haben: unser nächster Programmpunkt war das Mount Rushmore National Memorial. Schon von weitem kann man die kollossalen steinernen Köpfe von Thomas Jefferson, George Washington, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln (von links nach rechts) in den Bergen der Black Hills erspähen. Vor Ort erwartet Einen dann ein spannendes, beeindruckendes, für Nicht-Amerikaner etwas belustigendes, irgendwie verrücktes und recht befremdliches Erlebnis.

Man läuft zunächst durch die Avenue of Flags, wo die Flaggen aller amerikanischen Staaten, Territorien und Distrikte ausgestellt sind. Am Ende der Allee betritt man die Grand View Terrace, von der aus man den besten Blick auf die Skulpturen hat.

Unter der Terrasse befindet sich ein Museum, das die Entstehung des Monuments thematisiert – in sehr ausführlich und sehr patriotisch. Auf dem Presidential Trail kann man das Gelände noch ein wenig zu Fuß erkunden und auch das alte Sculptor Studio besichtigen, in dem ein 1:12 Modell der Skulpturen steht.

Zu erwähnen ist auch der enorm große Giftshop, in dem es alles gibt, was das Herz begehrt – von Ölgemälden bis hin zu Golfbällen ist alles dabei.

Das Highlight war jedoch die Evening Lighting Ceremony: sie begann mit einem Rangertalk zum Thema National Park Service, wie dieser installiert wurde und was er alles für Aufgaben übernimmt. Als nächstes wurde ein ca. 20-minütiger Film über die Geschichte Amerikas (sehr grob und sehr einseitig dargestellt) abgespielt. Es hat sich ein bisschen angefühlt wie ein Werbefilm. Der Film wurde abgerundet mit dem Lied „America the Beautiful“, wobei zum Höhepunkt des Lieds die Beleuchtung der Skulptur eingeschalten wurde. Dann wurde natürlich die Nationalhymne abgespielt, wozu alle Besucher von ihren Sitzbänken aufsprangen und mit voller Inbrunst mitsangen – Gott sei Dank war es dunkel, sodass keiner merkte, dass wir nicht mitsingen konnten 😛
Zu guter Letzt folgte noch ein Veterans Salute: die Rangerin, die die Zeremonie moderierte, bat alle anwesenden Veteranen oder Vertreter für diejenigen, die gefallen waren oder die Stufen nach unten nicht bewältigen konnten auf die Bühne, um ihnen für ihren Dienst am Vaterland zu danken. Der Dank wurde durch heftigen Applaus des Publikums begleitet und danach wurde die Fahne durch die Damen und Herren auf der Bühne herab geholt und zusammengelegt. Wer die Zeremonie sehen möchte und keine Zeit für einen Flug nach South Dakota hat, kann sich das Ganze auf Youtube anschauen.

Alles in Allem hat uns unser Besuch beim Mount Rushmore einen interessanten Einblick in die Seele der USA und wie die Amerikaner sich selbst als Nation sehen, gegeben. Auffällig war dabei, dass nur die „guten“ Dinge vorgestellt wurden. Themen wie beispielsweise die Vertreibung, Abschlachtung und Ausbeutung der Ureinwohner oder die Geschichte der Sklaverei wurden nur kurz in einem Nebensatz erwähnt oder vollständig außer Acht gelassen.

Ein Kommentar

  • Max Haimerl

    Hi ihr Zwei,

    sehr sehr interessant wie die Amis ticken ! Aber war auch nicht wirklich anders zu erwarten.
    Denke aber nicht alle sind so. Habt bestimmt schon welche getroffen die nicht so nationalistisch denken oder ?
    Aber ich würde mir das ganze auch reinziehen. Hoffe ich schaffs noch sonst wär ich euch sehr neidisch !

    Liebe Grüße

    Euer (Schwieger-) Papa Max

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