Seattle,  Washington

Hier könnte ein „Sleepless in Seattle“-Witz stehen

11. – 14. Juli

Nach ca. eineinhalb Monaten Städte-Abstinenz (Denver war unsere letzte richtige Großstadt) hatten wir mal wieder richtig Lust auf einen kleinen Städtetrip. Witzig ist, dass sich diese Städtetrips für uns immer ein bisschen wie Urlaub vom Urlaub anfühlen.

Über die Fahrt vom Mount Rainier gibt es wenig zu berichten. Unterwegs machten wir noch einen ausgedehnten Stopp in einem Cafe, um ein bisschen zu bloggen und unsere Buchung für Mexiko fest zu machen.
In Seattle haben wir uns ein ziemlich abgerantztes aber dafür angenehm teures Hotel mitten in der Stadt ausgesucht, von dem aus wir alles Wichtige zu Fuß erkunden konnten. Tatsächlich haben wir die Besichtigung der Stadt so letztendlich komplett zu Fuß und sogar ohne ÖPNV erledigen können.

Das Hotel, im Schatten der Space Needle

Zunächst wurde es aber etwas aufregend, als wir in unserem Hotel angekommen waren. Die Dame an der Rezeption hatte für uns nur eine Buchung für eine Nacht vorliegen. Tatsächlich hatten wir aber über Priceline drei Nächte gebucht und konnten das auch mit der Buchungsbestätigung belegen. Das interessierte die Dame aber eher peripher und sie machte auch keine Anstalten, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie erklärte uns nur recht unfreundlich, das Hotel sei voll und sie könne da nichts machen. Interessant war, das gleichzeitig ein Vater und sein Sohn aus den Niederlanden ein ähnliches Problem hatten. Ich telefonierte also mit einer sehr freundlichen Dame von Priceline, die der Sache auf den Grund ging und bei Travelodge (Die Hotelkette) anrufen wollte. Kurz darauf hatte die Rezeptionistin dann plötzlich unsere gesamte Buchung gefunden und schob das ganze Dilemma auf den Azubi, der angeblich die Buchung falsch übertragen hatte…
Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass der Pool während unseres Aufenthalts auch geschlossen hatte?

Wir ließen uns unsere gute Laune davon aber nicht versauen, gingen lecker Gyoza, Pho und Pad Thai essen und machten danach noch einen Spaziergang ans Meer. Seit unserem Start in LA war das das erste Mal, dass wir wieder am Meer waren und darauf hatten wir uns schon ein wenig gefreut. Auf dem Weg kamen wir noch am Olympic Sculpture Park vorbei.

Übrigens gab es in unserem super Hotel auch ein „Grab and Go“ Breakfast. Dieses Lunchpaket bestand aus einer Flasche Wasser, einem Müsliriegel und einer Orange. Optional gab es auch noch hart gekochte Eier – natürlich vorgeschält und in Plastik eingeschweißt. Eier haben schließlich keine natürliche Verpackung…
Mit diesem reichhaltigen Frühstück begann am nächsten Morgen dann unser vollgestopftes Seattle-Programm. Wir hatten uns einen Citypass gekauft, mit dem wir uns 5 von 6 der Hauptattraktionen von Seattle aussuchen konnten und insgesamt deutlich günstiger wegkamen.

Zunächst schlenderten wir aber durch Downtown in Richtung Pike Place Market.

Der historische Pike Place Market, direkt am Wasser, existiert seit 1907, besteht aus mehreren Markthallen und erstreckt sich über mehrere Ebenen. Zusätzlich zu den vielen Marktständen befindet sich hier neben einigen Bäckereien, Delis und Cafes auch der „erste“ Starbucks. Tatsächlich ist der erste wohl einem Feuer zum Opfer gefallen und wurde hier neu Aufgebaut. Wir holten uns beim „Michou Deli“ sehr leckere Sandwiches und frühstückten (dieses Mal richtig) auf der Terrasse des Marktes.

Ein etwas sonderbares, aber durchaus witziges Highlight des Pike Place Market ist die Gum Wall. Warnung: Weiterscrollen auf eigene Gefahr. Der Name ist hier Programm…

Danach ging es zu unserem ersten Citypass-Highlight: Eine ca. einstündige Bootsrundfahrt durch die Bucht und den Hafen, auf der wir neben ordentlich Sonne auch einige spannende Infos zu Seattle und dem Hafen vermittelt bekamen.

Mit dem Citypass ging es auch gleich weiter zur nächsten Attraktion. Das Seattle Aquarium war durchaus interessant und man durfte unter anderem in den künstlichen Tide-Pools Seesterne und Seeanemonen anfassen. Im Vergleich zum Rest von Seattle war es aber unser persönliches Lowlight.

Da wir seit den Frühstückssandwiches nicht mehr wirklich etwas gegessen hatten, gingen wir recht früh Abendessen in „Some Random Bar“. Der Sparfuchs in mir freute sich, dass wir dadurch in die Happy Hour gerutscht sind. Davon abgesehen war das Essen aber wahnsinnig lecker – wir schwärmen heute noch von den Salmon Sliders und dem besten Nacho-„Teller“, den ich je gegessen habe.

Frisch gestärkt war es dann Zeit für das Touri-Highlight (auch Teil des Citypasses) schlechthin: Die Space Needle. Und man muss einfach sagen, manchmal sind Touri-Highlights nicht ohne Grund Touri-Highlights. Bereits im Anstellbereich, der bei uns komplett leer war, erfuhr man einiges über den Bauprozess der zur Weltausstellung 1962 errichteten Space Needle. Danach ging es mit einem Aufzug hoch auf die Aussichtsplattform des 184 Meter hohen Aussichtsturms, von der aus man einen tollen Blick über Seattle und bis zum Mount Rainier hatte. Fun Fact: Ein Tscheche erklärte Stephie, dass er jetzt seit einem Jahr in Seattle lebt und an diesem Tag zum ersten Mal einen klaren Blick auf den Berg hatte. Da hatten wir mal wieder Glück. Unterhalb der Aussichtsplattform gibt es eine zweite, sich drehende Platform mit Glasboden. Diese wurde ursprünglich von einem lediglich 1.1 PS starken Motor (mittlerweile 1.5 PS) angetrieben. Hier befindet sich außerhalb der Hauptsaison ein Restaurant. Insgesamt haben wir ganz schön viel Zeit dort oben verbracht, da der Ausblick insbesondere in der Abendsonne wirklich spektakulär war.

Nach diesem eindrucksvollen Tag waren wir doch ziemlich erledigt, holten uns noch Pie und Ben and Jerry’s im Supermarkt und entspannten vor dem Fernseher.

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