
Die Rückkehr der Touristen in den Yellowstone
21. – 22. Juni
Als wir das Hotel in Rexburg wieder verließen, konnten wir unser Glück noch gar nicht so richtig fassen: Der Yellowstone würde am nächsten Tag wieder aufmachen. Eventuell war diese Vorfreude auch mit Schuld daran, dass wir vergessen haben im Hotel unseren Kühlschrank auszuräumen und wir deshalb nach 5 Minuten wieder umdrehen mussten.
Dann ging die Fahrt Richtung Yellowstone aber wirklich los. Unseren ersten Stopp machten wir in dem beschaulichen Ort furchtbar überlaufenen Tourinest „West Yellowstone“. Dieser Ort befindet sich direkt am westlichen Parkeingang und besteht quasi nur aus Giftshops, Restaurants und praktischerweise auch einem Visitor Center für den Nationalpark. Hier konnten wir uns schonmal mit Infos versorgen, welche Straßen und Wanderungen denn jetzt genau geöffnet hatten. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und „flüchteten“ dann vor den Menschenmassen.

Als Stellplatz suchten wir uns einen recht netten National Forest Campground „Rainbow Point“, an dem wir noch unser Zelt vom Backpacken zum Trocknen aufhängen konnten. Davon abgesehen verbrachten wir einen faulen Nachmittag und Abend an unserer Campsite und zauberten uns dann noch ein leckeres Abendessen.




Das praktische an diesem Zeltplatz war, dass wir von dort theoretisch keine 20 Minuten in den Park brauchten. Wir brachen also in der Früh gemütlich auf und… standen direkt im Stau. Wir konnten erst nicht so richtig glauben, dass das bereits der Stau für den Parkeingang war. Die Google Maps Verkehrskarte zeigte uns aber, dass rund um West Yellowstone und auch quer durch den Ort überall Stau war. Google wollte uns aber auch hartnäckig auf eine Dirtroad neben dem Highway lotsen, um den Stau zu umfahren. Nach kurzem Zögern dachten wir uns, schlimmer kanns ja nicht sein und so bogen wir auf die wirklich üble Buckelpiste ab. Tatsächlich war das aber eine super Entscheidung. Wir wurden so nämlich über Schleichwege bis durch den Ort navigiert und mussten lediglich noch eine knappe halbe Stunde vor dem Parkeingang warten.







Aufgrund der Fluten und der weiträumigen Sperrung des Nordteils des Parks wurde übrigens ein „Alternating Licence Plate“-System eingeführt. Das bedeutet, an geraden Tagen dürfen nur Kennzeichen mit gerader letzter Ziffer in den Park und an ungeraden Tagen der Rest. Das führte zu einem deutlich reduzierten Andrang und ein Ranger erzählte uns, die Schlange wäre normalerweise noch viel schlimmer…
Schön zu beobachten war übrigens auch, dass es offensichtlich einige Touristen geschafft hatten, nichts von dem System mitzubekommen und sie so jetzt wieder umdrehen durften.
Als wir endlich im Park waren, suchten wir uns erstmal einen netten Picknickspot für ein spätes Frühstück. Hier sahen wir auch schon unser erstes Bison (in diesem Park).
Danach ging es über diverse Fotostopps weiter rein in den Park. Man merkte entlang der Strecke, wie sich die Landschaft langsam veränderte und so waren wir auch schon bald bei unserer ersten heißen Quelle, der Beryl Spring.
Als nächstes machten wir eine kleine Wanderung (eigentlich eher einen Spaziergang) bei den Artists Paintpots (1.6 km, 40 min). Ein schöner Rundweg durch eine Vielzahl von vulkanischen Formationen und ein guter erster Eindruck von dem, was da noch kommen würde.
Weiter ging es durch den Park und an einem Pullout sahen wir eine Bisonherde. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir noch das ein oder andere Bison im Park zu Gesicht bekommen würden…


Im Norris Geyser Basin gibt es eine Vielzahl von Geysiren, heißen Quellen und „Mudpools“, durch die man auf Holzstegen spazieren kann. Leider brechen die Geysire hier sehr unregelmäßig aus und wir konnten während unserem Spaziergang keine Eruption sehen. Hier befindet sich auch der derzeit größte aktive Geysir der Welt, der „Steamboat Geyser“. Dieser kann Fontänen bis zu einer Höhe von über 90 Metern ausspucken. Die Abstände zwischen diesen Haupteruptionen können aber zwischen 4 Tagen und 50 Jahren betragen.
Die Strecke führte uns dann weiter, vorbei am Grand Canyon of the Yellowstone, den wir uns für den nächsten Tag vorgenommen hatten. Kurz vor unserer Unterkunft für die Nacht mussten wir aber nochmal anhalten. Eine riesige Bisonherde hatte sich links und rechts der Straße niedergelassen. Hier sahen wir auch unsere ersten Bison-Kälber. Stephie war hier kaum wieder loszureißen.
Wir machten noch einen schönen Spaziergang rund um den Mud Volcano und holten uns nebenbei noch jeder einen ordentlichen Sonnenbrand.
Für die Nacht hatten wir eine teure aber heimelige Cabin an der Lake Lodge ergattern können. Auf dem Weg dorthin wurden wir aber natürlich nochmal von ein paar Bisons und malerischem Schwefeldampf direkt am See aufgehalten.
Zum Abendessen fuhren wir nochmal ein Stück am See zurück und suchten uns eine schöne Picknikarea am Nordufer. Hier gab es eine leckere Brotzeit mit schönem Blick auf den See. Danach machten wir noch einen kurzen Abstecher, um uns das altehrwürdige Lake Yellowstone Hotel anzuschauen.




Am Abend setzten wir uns noch ein paar Stunden an die Bar in der Lodge, genossen leckere Drinks und unterhielten uns wirklich gut mit Clint dem Barkeeper und den anderen Gästen, die es zu später Stunde noch an die Bar trieb. Man merkte die allgemeine Freude über die Wiedereröffnung des Parks nach der Flut. Ein wirklich schöner Abend und ein super Ausklang zu diesem schönen und vollgestopften Tag.








4 Kommentare
Max Haimerl
Der See ist auch superschön und die Drinks noch schöner …. Grins Max
Max Haimerl
Hi ihr Zwei,
beim Yellowstone Park rentiert sich die Warterei beim reinfahren wirklich. Immer wo viele Autos sind sind auch viele Bisons aber die Autos sind wahrscheinlich in Überzahl gewesen. Die heißen Quellen und leider nicht spritzenden Geysire sind schon Klasse. Diesmal gibt es ein uneingeschränktes VOLLNEID von mir.
Liebe Grüße euer (Schwieger-) Papa
RCS
Hi Florian,
ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag! 🙂
Und Euch beiden weiter eine coole Tour – gefällt mir sehr, wie Ihr das betreibt, allein schon das Auto mit den Einbauten, was offensichtlich gut funzt 🙂
Liebe Grüße
Robert
Flo
Hi Robert,
Danke dir für die Glückwünsche! 🙂
Ja, läuft super (Auch wenn unser Auto gerade ein paar Zicken macht, aber das kriegen wir schon in den Griff)!
Gruß
Florian