Wyoming,  Yellowstone

Ein Post ist für den Yellowstone nicht genug

23. – 24. Juni

Was wir an unserem ersten Tag im Yellowstone gesehen hatten, war gerade mal ein Bruchteil des Parks. Er ist wirklich riesig und man unterschätzt wie lange man von einem Ort zum anderen braucht. Vor allem, wenn man dann immer wieder von Bisons, Hirschen und dergleichen aufgehalten wird oder für einen Parkplatz anstehen muss. Wir starteten unseren zweiten Tag aber erstmal ganz entspannt beim Frühstücksbuffet im Lake Yellowstone Hotel. Schon auf dem kurzen Weg dorthin hatten wir mal wieder eine Wildtierbegegnung:

Und auf der Weiterfahrt Richtung Grand Canyon of the Yellowstone trafen wir wieder auf eine Bisonherde, die an, auf und über der Straße unterwegs war, inklusive Kälbern ❤️ Eine Rangerin kam ein paar Minuten später dazu und war ordentlich damit beschäftigt, die Leute, die anhielten, davon abzuhalten den Bisons zu nah auf die Pelle zu rücken. Auch wenn sie knuddelig aussehen, können Bisons sehr gefährlich werden. Ein ausgewachsener Bulle kann fast bis zu einer Tonne wiegen. Wenn so ein Viech auf einen zu rennt, ist das also wirklich kein Spaß. In diesem Jahr gab es schon drei Zwischenfälle, wo Menschen einem Bison zu nahe kamen, von diesem attackiert und teilweise schwer verletzt wurden.

Irgendwann konnten wir uns dann doch von den Bisons losreißen und weiter zum Grand Canyon of the Yellowstone fahren. Der Yellowstone River hat dort eine etwa 39km lange, zwischen 240 und 370 Meter tiefe Schlucht gegraben, deren Wände in den schillerndsten Farben erstrahlen. Am oberen Ende rauschen zwei Wasserfälle nacheinander in die Tiefe mit den einfallsreichen Namen Upper und Lower Falls. Die Lower Falls sind mit 94m fast doppelt so hoch wie die Niagarafälle. An den oberen Rand der Lower Falls kann man hinunter laufen. Dabei geht es auf ca. 1km in engen Serpentinen 120 Höhenmeter nach unten.

Weiter ging es zum West Thumb Geyser Basin, wo man direkt am Yellowstone Lake eine Ansammlung von postvulkanischen Erscheinungen erkunden kann. Manche der heißen Quellen befinden sich auch im See. Auf dem Weg gab es mal wieder einen kleinen Stau, weil ein paar Hirsche direkt am Straßenrand standen.

Für unsere zweite Nacht im Park hatten wir eine Site auf dem Grant Village Campground ergattern können. Besonders schön war sie nicht, vor allem liefen alle quer drüber, weil sie auf dem Weg zu den Toiletten lag, aber wir mussten nehmen, was wir kriegen konnten.

Als Programm für Tag 3 hatten wir uns die wohl bekannteste Attraktion im Park, das Upper Geyer Basin mit dem Old Faithful, vorgenommen. Auf dem Parkplatz machten wir uns eine Brotzeit und Kaffee zum Mitnehmen und kamen genau zur richtigen Zeit zum Old Faithful, der eine Viertelstunde später ausbrach.

Kleiner Funfact am Rande: der Yellowstone Nationalpark ist das größte Geysirfeld der Welt. Dort befinden sich über 300 aktive Geysire und somit etwa die Hälfte von allen weltweit existierenden Geysiren. Einen kleinen Teil davon konnten wir während unserem Spaziergang durch das Upper Geyser Basin bestaunen. Ich lasse hier einfach mal die (vielen) Fotos für sich sprechen:

Weil wir vom vielen Laufen und Staunen eine kleine Verschnaufpause brauchten, holten wir uns Kaffee im historischen Old Faithful Inn.

Eigentlich wollten wir danach die Eruption des Grand Geysir anschauen. Er ist derzeit der größte regelmäßig ausbrechende Geysir der Welt. Er bricht alle 7 bis 15 Stunden aus und erreicht eine Höhe von bis zu 60 Metern. Auf dem Weg dorthin bekamen wir allerdings einen kurzen Wortwechsel mit, der uns verriet, dass wir wohl zu spät dran waren. Am Rand des Weges saß eine ältere Dame, die meinte, dass der Geysir ein paar Minuten zuvor ausgebrochen war. Wir kamen mit ihr ins Gespräch und unterhielten uns fast eine Stunde mit ihr. Sie hieß Carolyn und erzählte, dass sie gerade zum 78. Mal (das ist kein Tippfehler!) im Yellowstone sei. Ihr Mann hatte früher dort gearbeitet. Inzwischen ist er gestorebn und sie arbeitet nun selbst in einem der Giftshops. Der Yellowstone ist ihr Happy Place und so sah sie auch aus als sie dort in der Landschaft saß, zutiefst glücklich und zufrieden an diesem besonderen Ort zu sein. Das Gespräch mit ihr war einfach total nett und hat uns leicht darüber hinweg getröstet, dass wir den Grand Geysir verpasst hatten.

Auf dem Weg zurück zum Auto erwischten wir noch ein zweites Mal die Eruption des Old Faithfuls und fuhren dann weiter zur Grand Prismatic Spring, eine weitere der großen Attraktionen im Park. Allerdings hatte es in der Zwischenzeit ganz schön zugezogen, es regnete und von der Quelle war nichts zu sehen. Da sich die Luft stark abgekühlt hatte, hatten sich über den heißen Quellen riesige Dampfwolken festgesetzt. Beeindruckend war es aber trotzdem.

Eigentlich wären wir mit dem Park dann fertig gewesen und wollten nur noch nach Osten rausfahren, aber es warteten noch ein paar Überraschungen auf uns. Zuerst gerieten wir in einen Stau, weil eine kleine Herde Bisons mitten auf der Straße spazierte und es nur wenig Überholmöglichkeiten gab. Insgesamt hielten uns die Bisons etwa eine halbe Stunde lang auf, dabei waren wir noch ziemlich weit vorne in der Schlange.

Auf dem Weg am Yellowstone Lake entlang erwartete uns dann nochmal ein toller Blick auf die Teton Range in der Ferne.

Und weil der Tag ja noch nicht ereignisreich genug war, kam zu guter Letzt am Straßenrand dann auch noch das:

Am Parkausgang konnten wir dann noch schnell ein Foto vom Parkschild ohne Autos schießen und freuten uns dann nach diesem vollgepackten Tag, dass wir kurz hinter dem Park einen Platz auf dem Eagle Creek Campground im Shoshone National Forest erwischten – wo die Schoschonen schön wohnen 😀

Ein Kommentar

  • Max Haimerl

    Hallo Ihr Zwei…. heute ist´s wirklich schwer zu kommentieren 🙁 . Es war wirklich zu viel schönes zu sehen und so abwechslungsreich wie man es sich nur wünschen kann ! Neid, Neid, Neid, Neid, Neid, Neid und nochmals Neid !!!!
    Liebe Grüße Euer (Schwieger-) Papa Max

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert