
Bären im Grand Teton
13. – 16. Juni
Nach dem Gewitter in der Nacht richteten wir uns morgens im Regen zusammen, um in den Grand Teton Nationalpark zu fahren – diesmal mit Absicht ;-). Zunächst schauten wir im Visitor Center vorbei, wo wir Schilder auf dem Tresen sahen, dass der Yellowstone Nationalpark wegen einer Flut evakuiert wurde. Hierzu muss man anmerken, dass die beiden Parks nur ca. 50 km voneinander entfernt liegen und eigentlich jeder, der einen der beiden Parks besucht, auch in den anderen Park fährt. Die Schilder kamen uns ein wenig komisch vor, wir dachten uns aber erstmal nicht viel dabei und planten weiter unseren Aufenthalt im Grand Teton.


Nach einem Stopp bei der Chapel of the Transfiguration checkten wir am Jenny Lake Campground ein und genehmigten uns dort ein gemütliches Spätstück.






Später machten wir dann noch zwei kleine Spaziergänge. Erst zum Jenny Lake selbst und dann noch etwas weiter zum Leigh Lake.
Als wir abends doch mal im Internet nachschauten, was es mit der Flut im Yellowstone auf sich hatte, erfuhren wir, dass die Straßen im Nordteil des Yellowstone Nationalparks zum Teil vollständig weggespült worden waren. Der Park wurde vorerst auf unbestimmte Zeit komplett für Besucher geschlossen und unsere hart erkämpften Campground-Reservierungen (es wären 4 Nächte im Park gewesen!) wurden alle storniert 🙁
Wir wollten uns deshalb aber nicht unsere Zeit im Grand Teton verderben lassen und zogen am nächsten Tag trotz Schnee in der Früh los zu einer wunderschönen Wanderung in den Cascade Canyon. Der Weg führte uns dabei zunächst um den Jenny Lake herum und dann tief in den Cascade Canyon hinein. Da der ganze Nationalpark Bear Country ist, waren wir dabei vorbildlich mit Bearspray und einem Glöckchen ausgestattet. Ich muss gestehen, dass ich beim Wandern in Bear Country immer eine leichte Paranoia entwickle und Angst habe, dass hinter jeder Ecke ein Bär steht oder gleich einer aus dem Gebüsch springt. Für alle Zeltlager-Erfahrenen: es fühlt sich ungefähr genauso an wie nachts im Zeltlager, wenn man denkt, dass hinter jedem Baum ein Überfallerer steht. Für den Rückweg nutzten wir das Shuttle-Boot über den Jenny Lake und gönnten uns abends noch teures Duschen am Campground.
Trail | Cascade Canyon |
Strecke | 16 km |
Höhenmeter | 260 m |
Zeit | 5:30 Stunden |
Gut | Schöner Canyon |
Schlecht | Viel los bis zum Inspiration Point; Teures Shuttle-Boot über den See |
Über die Teton Park Road ging es am nächsten Tag für uns weiter Richtung Jackson Lake, wo wir nochmal zwei Nächte auf dem dortigen Colter Bay Campground gebucht hatten. Auf dem Weg machten wir noch zwei kleine Abstecher. Zuerst führte uns eine Dirtroad zu einem schönen versteckten Strand und danach fuhren wir auf den Signal Mountain, von dem aus man eine super Aussicht über den Park hatte.









Den Nachmittag verbrachten wir mit Schach spielen und Eis essen in der Sonne am Jackson Lake und gingen abends im Trapper Grill Burger essen.



Für den nächsten Morgen hatten wir uns mal wieder frühes Aufstehen vorgenommen, um den Sonnenaufgang am Jackson Lake zu erwischen. Unser Wecker klingelte also um 4.50 Uhr und im Halbschlaf fuhren wir mit dem Auto los zum See. Als wir auf die „Hauptstraße“ des Campgrounds einbogen, sahen wir auf einmal einen Bären, der dort rumspazierte. Wir machten beide aus den Fenstern raus Fotos (die leider nicht so gut geworden sind) und waren ganz fasziniert von dem Bären, der sich nicht wirklich von uns stören ließ. Da kam auf einmal ein zweiter Bär von links hinten und lief vielleicht drei Meter von uns entfernt an unserem Auto vorbei.





Trotz der Bären, die uns ein wenig aufhielten, waren wir noch rechtzeitig zum grandiosen Sonnenaufgang am Jackson Lake. Ich ging nochmal kurz zum Auto, um etwas zu holen und als ich wieder zurück zum Strand gehen wollte, standen da auf einmal zwei Bären zwischen dem Flo und mir, vielleicht jeweils zehn Meter von uns entfernt und schauten uns nacheinander an – Bearspray hatten wir da natürlich nicht bei uns. Der Flo machte sich vorbildlich so groß wie möglich und ich zog mich nach einem kurzen Panikmoment zurück ins Auto und wartete, dass sie weiterzogen. Das Bearspray nahm ich dann vorsichtshalber doch mit zum Strand. Insgesamt ein ganz schön aufregendes und beeindruckendes Erlebnis nur eine gute halbe Stunde nach dem Aufstehen. Wir vermuten übrigens, dass die Bären am Strand die gleichen waren, die wir davor auf dem Campground gesehen hatten.
Nach dem Schreck gönnten wir uns das Frühstücksbuffet in „John Colter’s Ranch House“ und besuchten am späten Vormittag noch einen Rangertalk zum Thema Wildlife (sehr passend nach unserer morgendlichen Bären-Begegnung). Den restlichen Tag verbrachten wir dann entspannt an unserem Campground.





Wir haben die vier Nächte im Nationalpark sehr genossen und hatten viel Spaß. Ganz fertig waren wir mit dem Park aber noch nicht…


2 Kommentare
Max Haimerl
Fullmoon Party under Bears ! Wer wird den Angst vor den Gummibärchen haben. Na ja wenn so ein Murmeltier ums Eck kommt….oder gar ein riesen Eisbär 🙂 Cascade Falls… toll mit viel Wasser ! Ein sehr neidvoller langer Vormittag mit Vollmond, Doppelberge und Doppelbären am Jackson Lake. Man sieht an der Mondwanderung wie lange ihr den Ausblick genossen habt und ich bin mal wieder sowas von neidig !!!
Liebe Grüße
Euer (Schwieger-) Papa Max
Birgit Beham
Servus, ihr zwei!
Die letzten Bilder sind wiedermal wunderschön! Vorallem die vom Sonnenaufgang am See! Hab mir ein paar gespeichert, herrliche Bilder für einen Bildschirmhintergrund! Die Bärengeschichte: sehr spannend!
Ich wünsche euch weiterhin gute Besserung und eine herrliche Reise!
Liebe Grüße!
Mami / Birgit )*