Grand Teton,  Idaho,  Trails,  Wyoming

Endlich Backpacken

17. – 20. Juni

Wie schon angeteasert, waren wir mit dem Grand Teton Nationalpark noch nicht ganz fertig. Unseren letzten Nachmittag am Colter Bay Campground verbrachten wir mit Vorbereitungen für die nächsten Tage. Wir wollten nämlich endlich unsere erste Backpacking-Tour machen. Dazu hatten wir uns beim Wilderness Office ein Permit geholt, das uns dazu berechtigte zwei Nächte auf dem Phelps Lake Campground zu übernachten. Für unsere Tour mussten wir Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, Essen für zwei Tage, Kochutensilien und diversen Kleinkram einpacken. Gerade für das Essen haben wir ganz schön lange gebraucht, weil wir nicht zu viel Gewicht mitschleppen, aber gleichzeitig auch nicht zu wenig Essen dabei haben wollten. Wasser mussten wir Gott sei Dank nicht komplett mitnehmen, da wir unseren praktischen Wasserfilter dabei hatten.
Nach einem stärkenden Frühstück am Death Canyon Trailhead starteten wir dann mit jeweils 15 kg auf dem Rücken in Richtung Phelps Lake. Auf dem Weg trafen wir ein Pärchen aus Oregon, mit denen wir ins Gespräch kamen und uns bestimmt eine halbe Stunde sehr nett unterhielten. Sie war total aus dem Häuschen, weil sie unten im See einen Elch gesehen hatten und sie ein riesiger Elch-Fan ist 🙂

TrailPhelps Lake
Strecke4,4 km
Höhenmeter300 m
Zeit1 Stunde

Unten am See angekommen (der Hinweg ging dankenswerterweise hauptsächlich bergab), schlugen wir unser Zelt auf und richteten unser Basecamp ein. Unser Zelt verlegten wir dabei nochmal, da ein sehr nahe stehender Baum, der schon gefährlich schief lag, sich recht aktiv weiter Richtung Boden bewegte. Tatsächlich fiel er später als wir in unserem Zelt lagen sehr geräuschvoll komplett um. All unsere Sachen packten wir in eine Bärenbox, denn wie wir am Tag zuvor bereits live gesehen hatten, ist der Grand Teton tiefstes Bearcountry.

Danach machten wir noch einen kurzen Spaziergang zu einem Sprungfelsen am See, wo wir den restlichen Nachmittag verbrachten. Dort hatte man eine super schöne Aussicht über den See in den Death Canyon und es war ganz unterhaltsam, den Leuten beim Springen bzw. Nicht-Springen zuzuschauen. Der Flo traute sich auch zweimal zu springen, mir reichte das Baden im kalten Wasser.

Am Tag darauf unternahmen wir eine Tageswanderung in den Death Canyon. Praktischerweise konnten wir den Großteil unserer Sachen einfach in der Bärenbox am Campground lassen und so mit sehr viel leichteren Rücksäcken losziehen. Andere Wanderer, die uns entgegenkamen, berichteten uns von einer Elchkuh mit Kalb, die in der Nähe des Wegs unterwegs war. Wir bekamen sie aber leider nicht zu Gesicht. Dafür wurden wir beim Mittagessen von einer ganzen Herde Murmeltiere umzingelt, die uns ganz schön nahe kamen. Wenn wir sie nicht weggescheucht hätten, hätten sie wahrscheinlich etwas von unserem Essen geklaut. Auf dem Rückweg sahen wir quasi am Eingang zum Death Canyon einen Elch in der Wiese grasen und nur ein paar hundert Meter vor unserem Zelt sahen wir zuerst auf der einen Seite des Wegs einen Elch im Wald stehen und kurz darauf auf der anderen Seite des Wegs einen Bären oder zumindest den Hintern eines Bären. Beide waren aber weit genug weg, dass wir uns keine Sorgen machen mussten. Wieder an unserem Camp angekommen nutzten wir nochmal den Phelps Lake für eine abendliche Abkühlung.

TrailDeath Canyon
Strecke20,6 km
Höhenmeter584 m
Zeit6:15 Stunden
GutSchöner Canyon, viele Tiere, wenig Menschen
SchlechtWechselhaftes Wetter

Am nächsten Morgen wachten wir zu Donnergrollen und Regen auf und mussten erstmal eine Weile im Zelt abwarten bis sich das Wetter so weit verzogen hatte, dass wir zusammenpacken konnten. Mit dem minimalen Internet, das wir dort empfingen, fanden wir heraus, dass der Yellowstone ab dem 22. Juni teilweise wieder öffnen würde. Wir versuchten deshalb gleich eine Unterkunft oder einen Campground dort zu buchen. Tatsächlich hätten wir ein Zimmer im historischen Old Faithful Inn ergattern können, aber das schlechte Internet ließ das leider nicht zu. Bis wir wieder zu besserem Empfang gewandert waren, war das Zimmer schon wieder weg.

Da wir und unser Equipment nach dem verregneten Morgen doch recht durchnässt waren und wir das dringende Bedürfnis zu duschen hatten, entschieden wir uns dazu zwei Nächte in einem Hotel zu regenerieren bis wir in den Yellowstone fahren konnten. Wir buchten uns deshalb ein Zimmer im Quality Inn in Rexburg auf der Westseite der Teton Range. Praktischerweise hatte das Hotel auch einen Waschraum, sodass wir am nächsten Tag dort sogar unsere Wäsche machen konnten.

Ein Kommentar

  • Max Haimerl

    Hallo Ihr Zwei…. mei de Murmele waren so süß ! Und Superman Florian fliegt durch die Luft ! Stephie macht Miene zu kaltem Spiel…und ein Gesicht mit dem man sie gar nicht erkennt 🙂 . Bin nicht gerade neidig nach dem Backpaper-Ausflug aber schon neidig auf den Ausflug in die tollen Berge.
    Liebe Grüße euer (Schwieger-) Papa Max

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