Chevilife,  Colorado

Durango – There’s worse places to get stuck in

15. – 16. Mai

Durango wollten wir uns eigentlich nur auf der Durchreise ein wenig anschauen, aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Seit ein paar Tagen klapperte unser Auto ziemlich laut, vor allem beim Anfahren. Außerdem begannen unsere Bremsen recht unangenehme Geräusche zu machen. Wir suchten uns also eine gute Werkstatt auf Google Maps raus und hofften, dass man dort Zeit für uns hat. Hatte man leider nicht, uns wurde aber eine andere Werkstatt empfohlen. Hier wurden wir von einem netten Texaner (der uns später noch seine gesamte Lebensgeschichte eröffnete) empfangen. Der verstand unsere Situation (wir hatten ja keine Unterkunft in Durango und wollten eigentlich weiter) und meinte, er könnte uns am Nachmittag dazwischen quetschen. Er warf einen kurzen Blick auf die Bremsen und vermutete, dass wir vielleicht nicht nur neue „pads“ bräuchten, sondern dass die „rotors“ (also die Bremsscheiben) auch durch seien. Er würde seine Mechaniker auf die Bremsen und die Ursache des „Klapperns“ schauen lassen und sich mit einem Kostenvoranschlag bei uns melden.

Wir mussten jetzt also den Tag in Durango „totschlagen“. Downtown war praktischerweise nur 5 Gehminuten von der Werkstatt entfernt und so gingen wir erst mal ins „Lone Spur Cafe“ zum Frühstücken.

Danach schlenderten wir die Hauptstraße runter und holten uns ein paar Tipps in der Touri-Info. Nachdem wir der dortigen Mitarbeiterin kurz unsere Lage erklärten, meinte sie „there’s worse places to get stuck in“ und gab uns einige Tipps, wie wir den Tag verbringen könnten.

Wir spazierten also los und schauten uns das nette Städtchen an. Während einer kurzen Blog-Pause am Fluss bekamen wir dann auch schon den Anruf mit der „Diagnose“: die Bremsen sind wie erwartet komplett durch, das Klappern ist aber das größere Problem. Unsere „Tie Rods“ sind kurz davor auseinander zu fallen. Auf die Frage, ob wir das reparieren müssen, antwortet er nur „If not, you’ll end up in a coffin“. Also erst mal googlen was „Tie Rods“ sind… die Spurstange! Okay, brauchen wir wirklich, also stimmten wir den insgesamt recht hohen Kosten zu. Uns wurde noch versichert, dass wir das Auto trotzdem spätestens um fünf wieder abholen können, was uns dann doch zumindest etwas beruhigte.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in der Durango Roasting Co. bei leckerem Kaffee und schnellem Wifi.

Ziemlich pünktlich um 17 Uhr konnten wir tatsächlich unseren grundsanierten Suff-SUV wieder abholen. Positiv ist, dass sich Lenkung und Bremsen jetzt wirklich viel besser anfühlen (Die Probleme bestanden wohl schon etwas länger) und wir hoffen, dass wir diese Investition später wenigstens teilweise durch einen höheren Verkaufspreis wieder reinholen können.

Den Abend und die Nacht verbrachten wir in der Nähe von Durango auf BLM-Land. Hier bauten wir uns unser eigenes Freiluftkino auf und schauten „Whiplash“ (zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diesen grandiosen Film bisher nicht gesehen hatte) – stilecht mit Nacho-Teller (bzw. Topf). Außerdem bekamen wir noch netten Besuch, der sich von dem lauten Film nicht hat beirren lassen. Ein sehr versöhnlicher Ausklang des Tages.

Am nächsten Morgen mussten wir nochmal wegen einer Kleinigkeit zur Werkstatt. Da der zuständige Mechaniker gerade Pause machte, gingen wir zum Überbrücken der Wartezeit (schon wieder) Frühstücken, dieses mal in „CJ’s Diner“ (das hatte uns der nette Auto-Texaner empfohlen). Nachdem wir bei der Werkstatt alles geregelt hatten, konnten wir endlich raus auf den Million Dollar Highway…

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4 Kommentare

  • Angelika auch Mama

    Hallo, da kann ich der Restfamilie nur zustimmen.Wirklich Glück gehabt !
    Aber ihr habt ordentlich Appetit. ch klaube die Oma wäre beruhigt, sie hat ja immer Angst, dass ihr verhungert.
    Weiterhin viel Spaß und dass ihr immer so ein Glück habt.

  • Beham Martin

    Eisen auf Eisen bremst nicht gut und hört sich zudem seeeehr unangenehm an. 🙁
    Spurstange ist wirklich kritisch, da landet man schnell mal im Off. Wundert mch, dass die sich nicht schon früher ‚gemeldet‘ hat.
    Würde mich interessieren was das dann gekostet hat.

  • Max Haimerl

    Da kann ich Birgit nur zustimmen. Und danke für den kostenlosen Englischkurs. Wollte eigentlich nicht wissen was „Coffin“ ist, Tie Rods auch interressant und was das Schild betrifft hoffe ich das die Toilets trotz der fehlenden Treffsicherheit einigermaßen sauber sind…. und ein neidvoller Blick auf euren Besucher beim Openair-Cinema ! Liebe Grüße euer (Schwieger-) Papa

  • Birgit Beham

    Spannender Werkstatt-Krimi! Gut, dass euer rollendes „tiny house“ nicht schon vorher irgendwo in der Pampa den Geist aufgegeben hat. Ihr seid echt Glückspilze von Schutzengeln bewacht. Liebe Grüße! :+

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